Leben in der Natur

Verbreitung und Lebensraum

Das Eichhörnchen gehört zu den bekanntesten Nagetieren überhaupt. Sie bewohnen die gemäßigten bis tropischen Wälder Amerikas, desweiteren sind 3 Arten von Europa bis (Nord)Asien anzutreffen. Sie bewohnen hauptsächlich Nadelwälder, in Europa sind sie auch in Mischwäldern anzutreffen. In Deutschland hat sich das Eichhörnchen zum Kulturfolger entwickelt, ist also auch in den Städten anzutreffen.

Das Eichhörnchen ist auf ältere Baumbestände mit großer Samenproduktion angewiesen. Es kann in aufgeforsteten Monokulturen nicht genug Nahrung finden. In den letzten Jahrzehnten nahm die Zahl der Hörnchen in den Wäldern ab, in Städten jedoch zu, da das Eichhörnchen dort ein vielfältiges Nahrungsangebot vorfindet.

Fortpflanzung

Das „Vorspiel“
Das „Prozedere“ der Fortpflanzung ist ab Ende Januar zu beobachten. Es ist atemberaubend, was uns die geschickten Kletterer dabei an Kletterkünsten zeigen. Die Männchen dringen in die Reviere der Weibchen ein, um sich zu paaren. Dabei liefern sich die Anwärter mit den Weibchen eine wilde Verfolgungsjagd am Boden und in der Luft. Dabei „fliegen“ sie so schnell durch die Äste, dass einem manchmal die Luft wegbleibt. Sind die Weibchen allerdings noch nicht bereit zur Paarung, kommt es gelegentlich zu Kämpfen.

Ist das Weibchen aber soweit, verliert sich das Davonlaufen in eine „Davonlaufsymbolik“. Ist das Männchen ganz nahe, wedelt es ein paar Male mit dem Schwanz, den es anschließend auf den Rücken legt – ebenso legt das Weichen den Schwanz auf den Rücken und gibt dabei etwas Harn ab. Leider ist es aber für den ungeduldigen Eichkater so, dass dieses Spiel nicht gleichzeitig heißt, dass es nun „losgehen“ kann, denn es kann Tage dauern, bis das Weibchen endlich zustimmt. Irgendwann kommt es aber auch bei den „schwierigsten Fällen“ zur Begattung, bei der das Männchen die Lenden des weiblichen Tieres umklammert.

Kurzes Glück
Für kurze Zeit beziehen die beiden ein gemeinsames Nest, wobei allerdings nach der Geburt der Jungen das Männchen davongejagt wird. Die Tragezeit ist unterschiedlich – zwischen 28 bis 40 Tagen. Geschlechtsreif sind sie nach etwa 8 – 18 Monaten.

Nach der Geburt
Die Jungen werden von der Mutter einzeln genommen, begutachtet und gereinigt. Der Transport erfolgt im Maul, wobei das Muttertier das Junge in eine Hautfalte an der Flanke packt. Etwas ältere Junge rollen sich eng zusammen, wenn die Mutter sie greifen will.

Entwicklung der Jungen
Die Jungen sind Nesthocker und bei ihrer Geburt nackt und blind. Durch diese Tatsachen sind sie vollkommen von der Mutter abhängig. Vibrissen, das sind Tasthaare am Kopf (Schnurrhaare), an den Unterarmen und am Bauch, sind schon vorhanden. Sie wiegen etwa 8,5g. Die Körperlänge beträgt etwa 6cm, die Schwanzlänge bis zu 3cm. Die Gehörgänge sind vorerst geschlossen, Hände und Finger sind unverhältnismäßig groß und lang.

Am 6. Tag zeigen sich erste Haare am Kopf, am 8. Tag dann auch auf dem Rücken. Ab dem 10. Tag formt sich der gleichmäßig dicke Schwanz. Ab dem 13. Tag ist zarter Haarflaum sichtbar. Ab dem 20. Tag kann man schon die spätere Farbverteilung erkennen.

Mit 22 – 23 Tagen brechen dann die unteren Schneidezähne durch. Die Jungtiere öffnen ihre Augen mit 30 – 32 Tagen. Zuerst können sie allerdings nur schemenhaft sehen. Zwischen dem 37. und dem 41. Tag brechen die oberen Schneidezähne durch.

Die Säugedauer beträgt etwa 6 – 9 Wochen, so um die 12. Woche verlassen die Jungen das Nest. Allerdings kommt es auch nicht selten vor, dass die Mutter mit den selbständigen Jungen einige Zeit das Nest noch gemeinsam nutzt, bis sich die Jungen selbst mit einer Behausung ausgestattet haben. Manchmal leben die Tiere sogar monatelang noch „Tür an Tür“.

(Weitere Informationen zu den Entwicklung der Jungen sind auf der Seite „Umgang mit Fidelkindern“ zu finden)