1. Hilfe – Erstversorgung

Eine große Gefahr ist es, Eichhörnchenbabys durch Austrocknung zu verlieren. Je kleiner die Babys sind, desto größer die Gefahr. Auch gesunde und gut genährte Eichhörnchen brauchen zuerst immer Flüssigkeit.

Erst nach einigen Stunden darf man den Eichhörnchenbabys dünne Aufzuchtsmilch (NIE Kuhmilch) geben.
Siehe Aufzucht >

Aufzucht - zudecken und wärmenUnterkühlte Babys trinken nicht, deshalb schnell für Wärme sorgen! Setzen Sie das Tier in eine Schachtel mit Handtüchern und einer (nicht zu heißen) eng umwickelten Wärmflasche oder Kirschkernkissen) damit es sich verstecken kann! Nasse Tiere mit trockenen Tüchern vorsichtig abreiben und wärmen.

Versuchen sie zuerst mit der 1ml Spritze die Flüssigkeit in ein Glas zu träufeln, damit Sie ein Gefühl dafür bekommen! Dies gilt vor allem für Spritzen mit mehr als 1ml Volumen, 3ml oder 5ml Spritzen, denn das Gefühl sollte man haben, bevor die Flüssigkeit ins Maul und im schlimmsten Fall, meist mit tödlichen Ausgang in die Lunge geht! Dies gilt auch für verstopfte Spritzen.

Temperatur der Flüssigkeit
Sie sollte Körpertemperatur haben – viele Tierbabys werden zu heiß gefüttert.
Bei Plastikspritzen fühlt man außen die Temperatur nicht! Deshalb die ersten beiden Sprühstöße in ein Glas, den dritten Sprühstoß direkt an Ihren Puls am Handgelenk. Wer die Flüssigkeit in einem Wasserbad aufbewahrt und immer wieder neu aufzieht, kann auch mit einem Bratenthermometer messen.

Eichhoernchen Schutz e.V. - Aufzucht - Spritzenkolben mit dem Daumenballen drueckenWickeln Sie das Eichhörnchen in ein dünnes Tuch und führen Sie dem aufgewärmten Tier in sitzender Haltung tröpfchenweise warme Flüssigkeit: Honigwasser, Traubenzuckerwasser, Zuckerwasser, notfalls nur Wasser am besten mit einer 1 ml Spritze (ohne Nadel) zu. Mit dem Daumenballen schieben und warten bis es geschluckt hat, dann erst wieder die Spritze schieben usw.! Anfangs versteht das Eichhörnchen nicht, dass aus der Spritze Wasser kommt, deshalb ins Maul schieben und tropfen.

Wenn Sie keine 1ml Spritze (ohne Nadel) haben und es eilt, kann man als Notlösungen eine Pipette einer Medizinflasche spülen und dem Tier Flüssigkeit ins Maul träufeln.
Notfalls ein sauberes Tuch tränken und damit einige Tropfen ins Maul träufeln. Achten Sie darauf, dass sich das Tier nicht verschluckt!
Die Wasserlösungen sind nur für die ersten Fütterungen: max. 2 bis 3, danach bitte unbedingt mit Aufzuchtsmilch > füttern.

Eichhoernchen Schutz e.V. - Aufzucht - Eichhoernchen 3 Wochen altHat das Eichhörnchen die Augen bereits geöffnet oder aber mind. die Größe einer Maus (man sieht die Fellfarbe), kann man pro Erstversorgungsfütterung jeweils ca. zwischen 1 ml bis ca. 3 ml geben (auf den Durst des Jungtieres achten)! Trinkt es gierig, kann man etwas mehr geben und der Zeitabstand, je nach getrunkener Menge auf ca. halbe bis 2 Std. erhöht werden! Geben sie die Flüssigkeit über mehrere Stunden in kleinen Dosen.

Erst dann wird anfangs verdünnte Aufzuchtsmilch gegeben und anschließend, je nach Alter des Tieres, feste Nahrung (anfangs Zwieback, Haselnüsse, Walnüsse, ohne Schale etc.) in den Transporter gelegt!

Noch sehr junge (nackte) Tierbabys dürfen nur tropfenweise Flüssigkeit ins Maul geträufelt bekommen. Maximal ein halber Milliliter pro Fütterung. Hierzu lässt sich gut eine halb-aufgezogene 1ml-Spritze verwenden. Die Abstände richten sich nach dem Milchstand im Magen – sichtbar! – oft kann man am Bauch die Flüssigkeit schimmern sehen!

Zuviel Flüssigkeit ist gefährlich! Ebenso eine fehlende Urinstimulation! Bei Blähbauch besteht Lebensgefahr, dann keine Fütterung mehr, bis Urin abgegeben wurde bzw. Sab Tropfen diesen reduzieren!

Erstuntersuchung

Schauen Sie bitte dazu unter Krankheiten & Verletzungen >

Bitte halten Sie sich ausschließlich an die Fütterungsanleitung auf unser Webseite. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, denn es ist leider häufig vorgekommen, dass Wildtier-unerfahrene Tierärzte teilweise lebensgefährliche Empfehlungen gegeben haben.

Dies gilt allerdings nicht für die Medikation, mit einer Ausnahme: Niemals darf ein Eichhörnchen zur Entflohung Frontline® (oder Flohpuder oder manch andere Parasitenmittel) bekommen – es wirkt toxisch, oft mit späterem Exitus!
Optimal ist es, wenn Sie einen Tierarzt finden, der sich auf Kleintiere und vielleicht sogar auf Nager spezialisiert hat.

Sabine Gallenberger gibt Tipps