Körperbau und Sinne

Behaarung

Fell
Die Fellfarben variieren regional, jahreszeitlich und auch individuell sehr stark. Sie reichen auf dem Rücken von fuchsrot bis braunschwarz, die Bauchseite ist viel heller bis rein weiß. Das Sommerfell ist jeweils heller als das Winterfell, dazu auch weniger dicht. Im Winter wird das Fell länger und die Fellbüschel an den Ohren werden 2-3 cm lang. Diese Verfärbung betrifft auch den Schwanz, der ebenfalls im Winter noch buschiger wird. Außerdem weisen in der kalten Jahreszeit die sonst nackten Fußsohlen eine Behaarung auf.

Hell, dunkel…
Es gibt Untersuchungen, die besagen, dass ein dunkles Fell bei Hörnchen eine bessere Wärmeisolation aufweist. Deshalb sind wohl die dunkel gefärbten Tiere eher in den kalten Regionen ihres Verbreitungsgebietes anzutreffen als die roten. Aber auch innerhalb einer Population (manchmal auch innerhalb eines Wurfes) sind erhebliche Variationen in der Färbung nicht selten. Es kommen sogar Schwärzlinge (und noch seltener Albinos) vor, sowie auf den britischen Inseln etliche Tiere mit sehr hellen bis weißen Schwänzen.

Schwanz

Schwanz = Name?
Der markante buschige Schwanz der Eichhörnchen gab ihnen sowohl den deutschen Namen – die Form, wie er über dem Rücken getragen wird, erinnert an ein Horn – wie auch den lateinischen. „Sciuridae“ bedeutet im Griechischen „schattenspendender Schwanz“.

Steuern, bremsen, schützen
Der Schwanz ist für das Hörnchen außerordentlich wichtig. Er dient beim Weit-Springen als Steuerorgan und beim Herunter-Springen als Fallschirm, beim Männchenmachen als Stütze, beim Klettern als Gegengewicht, er wärmt das Hörnchen und seine Babies bei Kälte, schützt es bei Hitze vor zu viel Sonne und wird als Ausdrucksorgan zur Verständigung mit Artgenossen genutzt.

Zähne

Nagezähne
Die Nagezähne sind die einzigen Zähne des Eichhörnchens, die man ohne Hilfsmittel sehen kann. Sowohl im Ober- wie im Unterkiefer befindet sich ein Paar langer gebogener Schneidezähne, deren Ende tief im Kiefer verankert ist. Dadurch kann das Tier sie wie Hebel benutzen. So werden Nüsse z.B. erst an einer Stelle aufgenagt und dann ein Stück Schale abgesprengt. Besonders geschickten Tieren gelingt sogar die Teilung in zwei Hälften. Die lebenslang nachwachsenden Nagezähne sind an der Vorderseite mit einem harten Schmelz überzogen, während die Hinterseite weicher ist. Durch den Abrieb werden somit die Zähne ständig scharf gehalten.

Geteilter Unterkiefer
Eine Besonderheit ist der geteilte Unterkiefer, der es den Hörnchen ermöglicht, beide unteren Nagezähne 2-3mm zu spreizen. Dadurch können Nüsse auch durch ein kleines Loch in der Schale wie mit einer Pinzette herausgeholt werden.

Hinter den Schneidezähnen klafft durch das Fehlen der Eck- und vorderen Backenzähnen eine große Lücke. Die Backenzähne sind bei Hörnchen bewurzelt und niederkronig mit abgerundeten Hügeln.

Sehen, Hören, Riechen

Sehen
Eichhörnchen sind tagaktiv. Ihre großen Augen befinden sich seitlich am Kopf, so dass sie jederzeit einen guten Rundum-Blick haben. Die weiten Gesichtsfelder überschneiden sich in einem großen Teil, so dass auch die räumliche Sicht sehr gut entwickelt ist – unentbehrlich für ein Tier, dessen Leben davon abhängt, dass es die Entfernung zwischen zwei Bäumen genauestens abschätzen kann. Nach neuesten Forschungen können Eichhörnchen offenbar auch einige Farben unterscheiden. Nachts sehen Eichhörnchen zwar nicht viel, aber das gleichen sie durch einen hoch entwickelten Tastsinn aus (s.u.).

Hören
Auch das Hörvermögen ist sehr gut entwickelt, da die Tiere herannahende Feinde hören müssen und sich mit Artgenossen über eine Vielzahl von Lauten verständigen.

Riechen
Die Nase der Eichhörnchen ist sehr fein – sie kann Nüsse noch 30 cm unter dem Schnee riechen. Ohne sie fänden Hörnchen ihre vergrabenen Vorräte nicht mehr wieder. Eichhörnchen sind z.B. auch in der Lage, am Geruch einer Nuss zu erkennen, ob sie noch verzehrbar ist.