Eichhörnchen-Baby
Bis zur 5. Lebenswoche — reicht eine kleine Transportbox
Bis zur 5. Lebenswoche ist das Tier in einem kleinen Transporter gut aufgehoben. Wichtig ist hierbei dass er keine zu großen Öffnungen hat damit das Baby nicht steckenbleiben oder sich verletzen kann. In der Box wird mit fransenfreien Tüchern (Mullwindeln haben sich bewährt) ein rundes Nestchen mit etwa 8-10 cm Durchmesser geformt. Bei den ganz kleinen kann man auch einen Waschlappen als Nest verwenden. Unter das Nest kommt das Snuggle Safe oder eine Wärmflasche mit etwa 37 Grad, die zusätzlich mit einem Tuch doppellagig abgedeckt wird.
Zugedeckt werden die Tiere lose mit einem luftdurchlässigen Tuch wie z.B. Stoffwindeln oder T-Shirt… . Auch wenn es “naturnah” zu sein scheint, bauen Sie kein Nest aus Blättern und Moos. Achten Sie immer darauf, dass die Wärmflasche oder die Wärmeplatte warm genug aber niemals zu heiß ist (da die Hitze nach oben steigt nach einigen Minuten noch mal kontrollieren !
Eichhörnchen-Jungtier
Ab der 6. Lebenswoche — kleiner Käfig oder gut abgehängte Voliere
Ab der 6. Lebenswoche beginnen bei den Eichhörnchenjungen die ersten, längeren Wachphasen. Zuerst kommen sie ganz zaghaft immer mal wieder aus dem Nest hervor und tollen für einige Zeit in der Transportbox herum. Wundern Sie sich nicht, wenn die Eichhörnchenjungen mitten im Spiel verharren, um einzuschlummern.
Sie werden bald merken, dass die Transportbox dem Bewegungsdrang des Hörnchens nicht mehr genügen. Nun sollten Sie für ein größeres Gehege sorgen. Das Idealmaß wäre ein etwa 1mx1mx 1,40m großer Käfig oder ein Gehege, das etwa die Maße eines Schrankes hat (siehe Foto). In dem Gehege wird das Tier seine ersten Kletterübungen versuchen.
Bieten Sie dem Findelkind ab der 6. -7. Woche Zweige, an, damit es sich später in der Natur besser zurechtfindet.
halbwüchsiges Eichhörnchen
Ab der 7. Lebenswoche — der Bewegungsdrang steigt
Der Bewegungsdrang des Hörnchens wird ab der 7.-8. Woche so enorm groß, dass man es nicht mehr zu lange im Käfig halten darf. Das Hörnchen hat genügend Energie, um stundenlang durch die Wohnung zu rennen. Dabei ist nichts vor ihm sicher. Ein Eichhörnchen in der Wohnung stellt die Geduld seiner Zieheltern gewaltig auf die Probe!
Eichhörnchenzimmer
Optimal wäre es, ein eigens für die Eichhörnchen “präpariertes” Zimmer bereitzustellen. Dort könnten Sie auch das Innengehege aufstellen. Die ersten Klettertage müssen auf jeden Fall beaufsichtig werden. In so einem Zimmer könnten die Eichhörnchenjungen die Wochen bis etwa zur 9.- 12. Lebenswoche verbringen. Ein Hörnchenkinderzimmer wäre auch deshalb die Ideallösung, weil die Tiere nicht stubenrein werden und in ihren Verstecken und Spielgewohnheiten undurchschaubar für Menschen bleiben.
Zwar suchen sie meist bestimmte Ecken zum Urinieren auf und dort kann man z.B. Küchenkrepp hinlegen, aber die kleinen Kotkügelchen verlieren sie oft beim Laufen. Je nach Futter sind diese mehr oder weniger fest und lassen sich nicht immer gut entfernen. Außerdem sind Eichhörnchen kleine “Dreckschleudern”: sie werfen beim Essen ständig ihre Abfälle achtlos zu Boden. Ganz zu schweigen von den diversen Futterverstecken, die man des Öfteren auf verderbliche Sachen kontrollieren muss.
Achtung, darauf unbedingt achten!
Wohnung eichhörnchensicher machen! – Besser ist aber eine ausreichend große Voliere!
Gießkännchen und giftige Zimmerpflanzen (z.B.: Alpenveilchen, Amaryllis, Azalee, Buchsbaum, Efeu, Eibe, Fette Henne, Goldregen, Gummibaum, Hortensie, Krokus, Maiglöckchen, Mistel, Monstera, Oleander, Primel, Rhododendron, Tulpe, Schneeglöckchen, Weihnachtsstern) sollten Sie wegräumen. Da die Tiere anfangs ihre Kletterkünste leicht “überschätzen”, muss man Gefahrenstellen absichern.
Lassen Sie die Eichhörnchenjungen niemals draußen umherlaufen. Die Kleinen sind immer schneller als Sie vermuten und sind im Freien kaum mehr einzufangen.
Wenn die Eichhörnchenjungen etwas älter werden, schlafen sie gern hier und dort. Manchmal unter Ihrer Zudecke, unter herumliegenden Kleidern oder Handtüchern etc. Schauen Sie immer nach, bevor Sie sich hinsetzen.
Auswilderungs-Voliere
Ab der 10.-12. Lebenswoche — Gewöhnung an die Welt draußen
Ab der 10.-12. Lebenswoche gehört ein Eichhörnchen bis zur Auswilderung in ein Außengehege.
Bauen Sie ein Auswilderungsgehege, das mindestens 3 Meter breit, 2 Meter tief und 2-2,5 Meter hoch sein sollte. Dazu benötigen Sie Dachlatten und verzinkten, engmaschigen (12,7mm Maschenweite!) Volierendraht (Tipp: Oftmals sehr günstig bei eBay zu ersteigern). Dieses Auswilderungsgehege sollte zum Schutz vor Sonne, Regen und Wind ein bis zwei feste Wände aus Brettern haben und am besten komplett überdacht sein. Bitte sichern Sie das Auswilderungsgehege gegen Untergrabung, wenn Marder in der Gegend sind. Am einfachsten ist es, um das Gehege herum Steinplatten zu legen oder die Gitter ca. 20 cm im Boden zu versenken.
Die Voliere muss schattig unter Bäumen aufgestellt werden, da es dort sonst im Sommer zu heiß wird. Von der Auswilderungsklappe sollte ein Ast (Feuerwehrschlauch oder dickes Tau) direkt in einen Baum führen. Die Eichhörnchen sollten über Bäume zum nahegelegenen Waldrand oder Naturschutzgebiet abwandern können.
Weitere Unterbringungsmöglichkeiten für unsere Eichhörnchen finden Sie auch unter: